Schon am frühen Morgen des Naziaufmarsches haben sich über 1.000 Antifaschisten in der Dortmunder Nordstadt eingefunden. Diese sind unterwegs in Kleingruppen mit einer Handvoll Menschen bis hin zu aktionsfähigen Gruppen mit mehreren hundert Personen. Unter anderem durch die frühe Anreise der linken Gegendemonstranten sind die Polizeikräfte im Aufmarschgebiet bereits am Vormittag unter Druck geraten. „Weil wir früh in der Stadt waren und von mehreren Seiten gekommen sind, konnten wir immer wieder Räume schaffen, die andere nutzen konnten“, sagte Sonja Brünzels, Sprecherin des Alerta!-Bündnisses.
Die Aktionen gegen den Neonaziaufmarsch verlaufen bisher sehr vielfältig, von Sitzblockaden über Demonstrationen bis hin zu direkten Aktionen, um auf die Route der Neonazis zu gelangen. Dabei kam es zu mehren massiven Einsätzen der Polizei, die Pfefferspray in großen Mengen gegen die Demonstranten einsetzte. Sonja Brünzels hierzu: „Die Dortmunder Polizeiführung hat sich einmal mehr für einen unverhältnismäßigen Einsatz gegen Nazigegner entschieden. Uns sind zur Stunde mehrere Verletzte bekannt. Außerdem wurden schon hunderte Gegendemonstranten von der Polizei an verschiedenen Stellen eingekesselt.“
Vom bisherigen Demonstrationsgeschehen zieht das Alerta!-Bündnis ein geteiltes Fazit: „Wir freuen uns, dass so viele Menschen in der Stadt aktiv sind und sich gegen die Nazis stellen. Aber leider scheint die Polizei wieder einmal gewillt zu sein, den Aufmarsch mit Gewalt durchzusetzen“, so Sonja Brünzel.
Für den weiteren Tag rechnet das Bündnis mit weiteren Versuchen, den Nazi-Aufmarsch zu verhindern. Die Antifaschisten sind entschlossen, ihre Aktionen erst dann zu beenden, wenn die Nazis wieder aus Dortmund verschwunden sind.
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