Am Vorabend des diesjährigen Antikriegstags beabsichtigten Neonazis, im Dortmunder Stadtteil Lütgendortmund ein Open-Air-Konzert zu veranstalten. Das Konzert sollte auf dem zentral im Ort gelegenen Heinrich-Sondermann-Platz stattfinden. Am 27. August hat die Polizei Dortmund das Vorabendkonzert und den Aufmarsch der Neonazis am Samstag verboten. Es bleibt abzuwarten, ob das Verbot Bestand haben wird. Aktuell haben die Anmelder der beiden Neonazi-Veranstaltungen beim Oberverwaltungsgericht Münster (also nun 2. Instanz) Klage gegen das Verbot eingelegt.
Uns reicht es nicht, die Nazis lediglich aus der Innenstadt zu verdrängen: Wir haben keinen Bock auf Nazis – egal ob in der Dortmunder-Innenstadt, in Vororten oder sonstwo –, deswegen werden wir am 31. August vom S-Bahnhof Langendreer in das Zentrum von Lütgendortmund ziehen und das Konzert des „Nationalen Widerstands“ zu einem Desaster machen.
So werden wir auch und trotz des aktuellen Konzert-Verbotes durch die Dortmunder Polizei an unseren Plänen der Demonstration gegen das Rechtsrock Konzert festhalten, Grund dafür gibt es allemal!
Warum Lütgendortmund?
Dass die Nazis ihr Konzert in Lütgendortmund abhalten wollten, ist kein Zufall: Der Stadtteil ist seit etwa zwei Jahren im Fokus der Rechten. Den Aufhänger dafür bot die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft im April 2011 in diesem Stadtteil. Im letzten Jahr veranstalteten sie einen Aufmarsch mit 150 Teilnehmer_Innen gegen das Flüchtlingsheim, der von Teilen der Lütgendortmunder Einwohnerschaft begrüßt wurde. Die Nazis bemerkten diesen fruchtbaren Nährboden und fielen seitdem immer wieder durch rassistische Agitationen im Stadtteil auf. Sie bedienten sich dabei einer Bandbreite an Maßnahmen, die von Sprühereien bis zur Störung von städtischen Veranstaltungen reichte. Das geplante Konzert sollte dazu dienen, den Anspruch der Nazis, Lütgendortmund zu „ihrem“ Stadtteil zu machen, zu verstärken. Zudem wollten die Dortmunder Nazi-Kader dadurch versuchen, ein eher an Rechtsrock interessiertes Klientel zu ihrem Aufmarsch zu locken, um so der stetig sinkenden Teilnehmerzahl entgegenzuwirken.
Mit der Demonstration will das Alerta!-Bündnis an die wirksame Antifa-Arbeit in Bochum Langendreer anschließen: Die Initiative „Langendreer gegen Nazis“ demonstrierte im letzten Herbst mit über 1.000 Teilnehmer_Innen durch den Stadtteil, in dem eine Nazi-Clique ihr Unwesen trieb. Mit der Demonstration und begleitender Aufklärungsarbeit wurden die Aktivitäten der Nazis merklich behindert. Die Demonstration von Bochum Langendreer nach Lütgendortmund hat nicht zuletzt auch das Ziel, auf die engen Kontakte zwischen Neonazis aus beiden Stadtteilen aufmerksam zu machen, denn der Kampf gegen Neonazis kann nie die alleinige Aufgabe einer Stadt sein.
In diesem Sinne – auf die Straße und das Nazi-Konzert sabotieren, blockieren, verhindern!
Love Music – Hate Fascism
Nazi-Konzert verhindern!
Freitag 31. August 2012 | Bahnhof Langendreer | 16:30 Uhr
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